Kinderbildungszentrum
Kinderbildungszentrum auf dem Schiller-Campus wird gefördert
Seit vielen Jahren arbeiten der Sonnenschein-Hort und die Schillerschule mit den örtlichen Kindergärten gut zusammen, um den Übergang zwischen Kita und Grundschule positiv zu gestalten. Das setzte sich mit der Etablierung des Sonnenschein-Kindergartens vor drei Jahren genauso fort. Seit September wird diese Zusammenarbeit noch forciert, denn Schillerschule und Sonnenschein-Kita wurden in das Programm „Kinderbildungszentren Baden-Württemberg“ der Landesregierung aufgenommen und erhalten Personal- und Sachmittel, um diese Zusammenarbeit zu organisieren und fachlich zu begleiten. Dieses Modellprogramm wird durch die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung koordiniert und durch das Kultusministerium BW gefördert.
„Jetzt sind es nicht erst die Vorschüler, die in Kontakt mit der Grundschule kommen, sondern auch jüngere Kinder der Kita werden bei gemeinsamen Aktionen einbezogen. Vergleichbar sieht es in der Grundschule aus, da können jetzt alle Klassenstufen an Aktionen und Projekten teilnehmen. “ Cornelia Wolf sieht darin einen großen Vorteil in dieser intensiven Kooperation. Wolf hat neben ihrer Tätigkeit als Schulsozialarbeiterin der Schiller-Grundschule zu Beginn des Projekts die fachliche Begleitung übernommen, erhält aber noch eine Halbtags-Kollegin. Und genauso geht es der pädagogischen Assistentin der Schillerschule, Sabine Triebskorn. Sie bereitet die Aktionen als Projektmanagerin vor, erstellt Zeitpläne, sorgt für den organisatorischen und verwaltungstechnischen Rahmen. Auch sie erhält noch personelle Unterstützung.
„Wir treffen uns regelmäßig, um übergreifende Strukturen zu erarbeiten, z.B. gemeinsame Regeln oder Rituale, eine gemeinsame Hausordnung, die die Kinder dann von Anfang an erlernen oder Bausteine der Kindermitbeteiligung. Und unsere Lehrkräfte lernen ihre Schützlinge schon weit vor der Schulzeit in der Kita kennen“, sieht auch Schillerschul-Rektorin Dorothea Schmidt-Schulte einen weiteren Vorteil in dem Programm, auch wenn die Bewerbung und die Begleitung des Projekts „uns viel Aufwand bereitet“. Das sei gerade in der Corona Zeit eine deutliche Herausforderung.
„Wir nehmen Kindern und Eltern die Angst und Nervosität vor dem Beginn der Schulzeit, weil diese jetzt in vertrauter Umgebung stattfindet und der Kontakt zur Kita auch nicht verloren geht“, ergänzt Sven Gaisbauer vom Sonnenschein-Hort.
„Es sind tatsächlich nicht nur die Erstklässler, die mit den Vorschul-Kindern aus der Kita zusammenwirken“, bestärkt Kita-Leiterin Sonja Stiegler und stellt die erste Aktion des Teams vor. Sie durfte dieser Tage mit Kita-Kindern die Töpferwerkstatt der Schule nutzen, um Rohlinge für Weihnachtsbaum-Anhänger aus Ton auszustechen. „Dann kamen die Drittklässler und bemalten mit Freude diesen Weihnachtsbaumschmuck“. Coronabedingt wurde die Arbeiten getrennt durchgeführt, hoffentlich ist bald ein gemeinsames Töpfern und Malen möglich. Jetzt sind die Erzeugnisse im Eingangsbereich des Pavillons beim Weihnachtsmarkt des Sonnenschein-Horts für 50 Cent das Stück erhältlich. Der Erlös kommt dem Förderverein zugute. Den Weihnachtsmarkt haben die Erzieherinnen des Horts um Heike Dörr und Tanja Anweiler wieder sehr dekorativ und heimelig, einfach schön gestaltet. Der Kindergarten richtet parallel dazu ab Donnerstag ein Pendant in seinem Außenbereich her.
„Wir sind stolz, dass unser Schiller-Bildungscampus für Kinder von 1 bis 10 bei dem Landesförderprogramm Kinderbildungszentren dabei ist“, freuen sich Brühls Bürgermeister Dr. Ralf Göck und der Sachgebietsleiter Schulen, Benjamin Weber, über den Wettbewerbserfolg. Sie dankten den Aktiven aus Schule und Kita für die Mitwirkung bei dem Antrag, den Weber koordiniert hat. „Wir wollen uns damit auf die engere Campus-Situation vorbereiten, wenn im Endausbau bis zu 40 Kleinkinder, 100 über Dreijährige und die rund 200 Schillerschüler des Haupthauses auf dem Campus zusammenkommen“, meint Göck: „Da ist es gut, wenn man sich kennt und wenn die Zusammenarbeit schon eingeübt ist“. Damit sieht er auch den Nachweis erbracht, dass der acht Millionen Euro teure Neubau für den Sonnenschein-Hort hinter dem Schulgebäude von der Zahl der Kinder her nötig und für die pädagogische Arbeit angemessen und geeignet ist. „Das alles zeigt einmal mehr, dass in Brühl Bildung und Betreuung ganz großgeschrieben werden und wir den Kindern das beste Rüstzeug fürs spätere Leben mitgeben wollen“, dankte Göck auch dem Gemeinderat, der solche Initiativen fördert und immer wieder Mittel freigibt. Dies macht es auch möglich, Fördermittel von Bund und Land erfolgreich zu beantragen.